Wos gred werd

Das Brauchtum der Perchten und die meisten anderen Sagengestalten um die Rauhnächte kommen aus der Zeit, in der die Kirche religiöses Predigttheater tolerierte und sogar forderte. Die Vorläufer der heutigen Krampusse waren, unter den Namen "Teuferl" nach Mundart gesprochen dann wohl eher Deiferln genannt, die Begleiter des Nikolausspieles. Seit dem 17. Jahrhundert traten sie langsam aus dem religiösen Kirchen- und Stubenspiel heraus und formierten sich langsam zu einem neuen Genre. Man konnte Sie vorerst in komischen, dann aber teilweise sogar bedrohlich wirkenden Szenen im Spiel beobachten. Doch bis in unser Jahrhundert treten sie immer noch unter dem Namen Deiferln mit dem heiligen Nikolaus auf. Vom 17. Jahrhundert an wurden solche Volksbräuche immer häufiger von kirchlicher und weltlicher Obrigkeit verboten. Man hielt sie für unzeitgemäß und sah in ihnen Anlass für ungehörige Späße und Unmoral.

Man sah in diesen Bräuchen auch einen Ausdruck der Unbildung des Volkes, sowie eine Untergrabung von Sitte und Ordnung.

Ob Krampus, Deiferln oder andere Sagengestalten, allesamt waren von je her auch ein Element der gesellschaftlichen Kontrolle. Sie rügten die Sitten der Bevölkerung, zeigten ungehörige Liebesaffären auf, bestraften knickerige Bäuerinnen und zu drakonische Dienstherren oder jene Menschen, denen es nicht um aufrichtiges Miteinander ging, sondern in allem was Sie taten, nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht waren.

 

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