Die Luz, nimmt in der Mythologie zweierlei Gestalt an, einmal die Heilige Luzia, einmal der furchterregende Kinderschreck. Vor drei, vier Generationen noch glaubten Dorfkinder, wenn sie am 13. Dezember, dem Tag der Luzia, ein altes Weiberl huschen sahen, das war ganz bestimmt die Luz gewesen. Wenn sie nicht einschlafen wollten, mahnte die Mutter „d`Luz geht um”, dann verschloffen Sie sich in ihr Federnest. Mit einem Korb am Arm, aus dem eine Sichel ragte, hinkte die Luz von Haus zu Haus auf der Suche nach Kindern, die in der Dunkelheit noch auf der Gasse waren. Sie schnitt ihnen, so will es der Volksglauben, mit ihrem Messer den Bauch auf. „An Luzier geht der Tag irr”, weil er, im alten Kalender auf den 23. Dezember fallend, die längste Nacht erreicht, diese Nachtlänge eine Zeitlang stehen bleibt. In dieser Nacht treibt alles Unheimliche auf Teufel komm raus sein Unwesen, sie galt von jeher als die unheilvollste, als Hexen- und Drudennacht aller ersten Ranges, wie der Hilferuf an die Heilige Luzia besagt: „Vor Drudndrucka, vor Hexenhaxn - vor Teifisbratn und Zauberfaxn - beschützt mi du, heilige Luz - bis i morgn Früah”.